Eier zu färben ist eine wunderschöne Ostertradition und anstatt wie sonst die Farbe aus den kleinen Tütchen zu verwenden, sind wir vor ein paar Jahren auf das natürliche Färben umgestiegen. Super praktisch, weil man fast alles davon immer im Haus hat. Zugegebenermaßen kann die Farbintensität nicht ganz mit der aus der Verpackung mithalten, aber ich mag die ruhigeren Farben und nachhaltiger und wahrscheinlich gesünder ist es auch.
Ihr braucht dafür:
- Eine Zutat als Farbspender (Rotkraut, Zwiebelschale, Kurkuma, Karotten, rote Beet, Spinat, etc.)
- Einen alten Topf (falls Farbreste im Topf verbleiben – ist bei mir aber bisher nicht passiert)
- Eier (bevorzugt weiß, aber braun klappt auch)
- Essig
1. Die Eier vorbereiten
Ich weiß gar nicht, warum ich sonst braune Eier bevorzuge. Vielleicht entsprechen die mehr meinem Bild vom typischen Bauernhofei. An unserer Eiertankstelle ein paar Häuser weiter gibt es eigentlich auch nur die braune Variante. Für die selbst gefärbten Ostereier bevorzuge ich allerdings die weißen Eier. Also gehe ich jedes Jahr zwei Wochen vor Ostern auf die Suche nach weißen Bio-Eiern – dieses Jahr bin ich zum Glück schnell fündig geworden. Manchmal musste ich aber auch schon drei Geschäfte anfahren, bis ich endlich fündig wurde.
Vor dem Kochen entferne ich mit etwas Essigessenz den Stempel auf dem Ei. Ich gebe dann auch noch zum Kochwasser ein wenig Essig dazu. Ich mache es schon immer so und habe irgendwann mal gelesen, dass dadurch die Schale aufgeraut wird. Allerdings findet man dazu online verschiedene Meinungen – mal nur mit Essig abreiben, mal Essig an die Farbsäfte, mal ganz ohne Essig.
Die Eier lege ich schon ins lauwarme Wasser und lasse sie dann mindestens 10 Minuten kochen. So bricht die Schale nur ganz selten.
2. Die Farbsäfte herstellen
Für die Farbsäfte könnt ihr verschiedene Zutaten verwenden. Je nachdem, wie ihr mit den Zutaten umgeht, ergeben sich unterschiedliche Farben oder Farbnuancen. Ich nutze zwei Methoden:
a) Zutaten roh verarbeiten
Rotkohl, rote Beete und andere Zutaten, die farbintensiv und nicht trocken sind, entsafte ich. Dazu reibe ich 2 rote Beeten oder einen halben Rotkohl entweder auf der Reibe oder püriere sie im Mixer . Die Masse drücke ich dann durch ein Mulltuch aus.
Den dabei entstehenden Saft verdünne ich mit Wasser und fülle damit ein Einmachglas etwas über die Hälfte.
b) Zutaten auskochen
Zwiebelschalen, Gewürze oder andere trockene Materalien koche ich mit etwas Wasser in einem Topf aus und verwende den dabei entstehenden Sud als Farbsaft.
3. Eier im Wasser baden
Ich bade die Eier über Nacht in den Einmachgläsern und tupfe sie nach dem Abtropfen vorsichtig ab. Um die Eier zum Glänzen zu bringen, kann man sie mit Speiseöl einreiben.
Meine Lieblingsfarbe entsteht übrigens eindeutig aus dem Saft der ausgekochten Zwiebelschalen.
Geht noch mehr? Klar, ihr könnt auch Muster auf die Eier zaubern
Mithilfe von Blättern Muster färben
Gemeinsam mit den Kindern suche ich im Garten nach schönen Blättern. Besonders gut eignen sich filigrane Blattformen. Der Abdruck von Farnblättern gefällt mir am besten.
Die Blätter werden dann vor dem Färben möglichst vorsichtig auf die gekochten Eiern gedrückt und mit einer Mullbinde umwickelt. Das Ende der Mullbinde stecke ich vorsichtig in einer unteren Lage fest. Ich habe zwei Mullbinden aus einem abgelaufenen Verbandskasten vor ein paar Jahren in kleinere Teile geschnitten und verwende die einfach immer wieder. Manche nutzen dafür auch Nylonstrümpfe. Die hatte ich damals einfach nicht zur Hand.
Die Eier dürfen dann wieder über Nacht im Farbsaft baden. Am Morgen warten meine Kinder sehnsüchtig darauf, die Eier auspacken zu dürfen. Nicht alle Muster gelingen gleich gut, aber sie haben alle etwas ganz besonderes. Beim Abreiben bitte ganz vorsichtig sein, sonst können die schönen Muster schon mal verwischen.
Aus euren Eiern Collagen machen
Collagen-Eier kann man super mit kleineren Kindern machen. Dafür färben wir im ersten Schritt Teebeutel ein. Ich nehme die Teebeutel vorsichtig auseinander (den Tee koche ich dann einfach ohne Beutel oder im Teeei).
Mit Pinseln tragen wir dann den Farbsaft auf das Teebeutelpapier. Dafür eignet sich der unverdünnte Farbsaft von ausgequetschter roter Beete besonders gut. Der Farbsaft von ausgekochten Zutaten ist manchmal nicht intensiv genug. Das Papier lassen wir auf Zeitungen oder Geschirrtüchern trocken. Danach schneiden oder reißen wir aus dem Papier unterschiedliche Formen aus.
Die Papierschnipsel kleben wir mit einem selbstgemachten Kleber aus Mehl und Wasser auf die schon gekochten und gefärbten Eier.
Den Kleber mache ich so: 200 ml Wasser zum Kochen bringen und darin 2 Esslöffel Mehl auflösen und gut verrühren (ich verwende dafür feines, weißes Mehl). Es sollten keine Klumpen mehr zu sehen sein. Die Masse unter ständigem Rühren aufkochen lassen und vom Herd nehmen, sobald sie andickt. Dann lasse ich sie in einem Marmeladen- oder Einmachglas abkühlen.
Mit einem Pinsel tragen wir den abgekühlten Leim auf die Schale auf und bekleben sie mit den Papierschnipsel. Hier kann man sich richtig austoben und neben abstrakten Formen auch richtige Bilder kreieren, Buchstaben kleben usw… Wenn man noch eine ganz dünne Leimschicht auf das Papier gibt, hält es ziemlich gut.
2 Kommentare
Werde ich sofort ausprobieren!