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Ein Weidentipi für den Garten bauen

  • 10. Mai 2019
  • 5 Kommentare
  • 4 minute read
  • Vicky
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Als wir in unser Haus gezogen sind, habe ich mir mehr Gedanken über die Gestaltung des Gartens gemacht als über die der Räume. Naturnah, Insekten- aber auch kinderfreundlich wollte ich ihn haben. Da liegt ein Weidentipi recht nah – ein lebendiges Zelt für die Kleinen, das im Frühling den Bienen Futter und uns im Sommer Schatten spendet.

Die beste Zeit ein Weidentipi zu pflanzen, ist der Frühling. März und April eignen sich besonders gut. Wenn ihr nicht gerade im Hochsommer pflanzt, geht es aber sicher auch später. Ich verbrachte also den Winter damit, mein Vorhaben zu planen. Das Pflanzen hörte sich einfach an. Was für mich aber schnell zum Problem wurde, war die Beschaffung der Weidenruten. Weiden stehen unter Naturschutz – freistehende Weiden dürfen nicht ohne weiteres beschnitten werden. Von Anfang März bis Ende September sollte man auch im eigenen Garten auf größere Schnittarbeiten verzichten, um Vögel nicht beim Brüten, der Jungvogelanzucht oder in ihren Ruhestätten zu stören.

Wenn ihr auf der Suche seid, empfehle ich folgende Möglichkeiten:

  • Fragt Freunde, Kollegen und haltet im Alltag Ausschau nach Weiden (bei uns in der Kita stehen beispielsweise große Weiden, die regelmäßig verschnitten werden müssen)
  • Ruft bei eurem örtlichem Nabu, dem Grünschnittamt oder Landschaftsgärtnern an
  • Wenn die ersten beiden Optionen keinen Erfolg versprechen, könnt ihr auch über Onlineshops Weidenruten bestellen

Ich hatte leider kein Glück bei meiner lokalen Suche – die Kinder wechselten erst im Sommer zu unserer jetzigen Kita. Frisch ins Dorf gezogen waren meine Kontakte noch begrenzt und der Nabu hatte eine Warteliste bis Timbuktu (anscheinend war ich nicht die einzige mit der Idee).

Ich entschied mich für einen Onlineshop, der mir 20 dickere Weidenruten und 20kg dünnere Weidenflechtstangen im Paket schickte. Die Ruten bildeten das Grundgerüst des Tipis. Die dünneren und biegsameren Stangen haben wir dann mit diesen verflochten.

Wenn ihr Weiden selbst schneidet oder irgendwo abholt, solltet ihr darauf achten, dass vor allem die dickeren Ruten eine ausreichende Länge haben. Die Ruten selbst werden 30 bis 40cm tief in die Erde gesteckt. Wollt ihr im Tipi stehen können, benötigt ihr eine Mindestlänge von 3m, besser etwas mehr.

Für den Aufbau haben wir fast einen ganzen Tag benötigt. Das kann aber sicher auch schneller gehen, wenn nicht parallel zwei kleine Räuber herumflitzen.

Vorgegangen sind wir dann folgendermaßen:

1. Weidenruten wässern

Ich habe die Weidenruten zwei Wochen in einem Eimer mit Wasser gelagert. Fast alle Ruten und Stangen haben Wurzeln gebildet. Das soll das spätere Anwachsen erleichtern. Ich glaube aber, dass die Ruten auch ganz gut ohne das Wässern anwachsen. Man sollte allerdings darauf achten, sie nicht wochenlang irgendwo austrocknen zu lassen, bevor sie in die Erde kommen.

Weidenruten nach dem Wässern mit vielen kleinen, weißen Wurzeln
Die Ruten nach dem Wässern

2. Größe des Tipis in der Erde abstecken und Graben ausheben

Am Tag des eigentlichen Aufbaus habe ich dann zuerst den genauen Standort des Tipis festgelegt und mit einem Stock die Mitte fixiert. Mit einem Faden konnte ich dann ganz leicht einen gleichmäßigen Kreis beschreiben und den Rand mit einem Spaten markieren. Unser Tipi hat einen Durchmesser von zwei Metern.

Entlang des Kreises haben wir dann einen Graben von 30 bis 40cm ausgehoben. Die spätere Tipiöffnung kann man natürlich aussparen.

3. Weidenruten setzen und an der Spitze zusammenbinden

Die dickeren Weidenruten haben wir im gleichmäßigen Abstand in den ausgehobenen Graben gesetzt. Hier sind leider auch einige der beim Wässern gewachsenen Wurzeln abgeknickt. Links und rechts vom Eingang habe ich zwei besonders starke Ruten verwendet. Die Ruten haben wir dann oben mit einem Kokosgarn zusammen gebunden.

Die Weidenruten werden im ausgehobenen Graben im gleichmäßigen Abstand gesetzt
Weidenruten im ausgehobenen Graben

4. Weidenflechtstangen setzen

Für die Weidenflechtstangen hat man verschiedene Möglichkeiten. Man kann sie einfach so, bspw. waagerecht, in das Gestell aus Ruten einflechten. Allerdings können diese dann nicht anwachsen und verwittern mit der Zeit. Wenn ihr euch dafür entscheidet, würde ich empfehlen, Efeu, bunte Kapuzinerkresse oder eine andere Kletterpflanze zu pflanzen, um die Begrünung zu beschleunigen.

Wir haben für unser Tipi die flexiblen Weidenstangen diagonal zu den dickeren Ruten in den Graben gesetzt und eingeflochten. Das hat den Vorteil, dass das Tipi schneller grün und damit auch blickdicht wird.

Das Einflechten ist eine zeitaufwendige Arbeit – wir haben jede Stange einzeln mit den Ruten verflochten. Dabei haben wir die Stange meist von oben zwischen die Ruten geschoben und uns von Rute zu Rute abgewechselt: einmal davor, einmal dahinter, einmal davor usw. Die Stangen haben wir im Graben übrigens genauso tief gesetzt wie die Ruten.

Die Weidenstangen werden mit den Ruten verflochten
Die Weidenstangen sind eingeflochten

5. Graben mit Erde befüllen

Nachdem alle Weidenstangen eingeflochten waren, haben wir den Graben mit Erde gefüllt und gründlich festgetreten.

6. Tipi wässern

Als letzten Schritt haben wir das Tipi großzügig gewässert. In den kommenden Wochen habe ich das Tipi immer dann gegossen, wenn es an dem Tag nicht ausreichend geregnet hat. So trocken wie es im letzten Sommer war, musste ich entsprechend viel gießen. Nach fünf oder sechs Wochen habe ich die Frequenz dann reduziert.

Was ist der richtige Standort für ein Weidentipi?

Die Weide mag es am liebsten sonnig. Unter optimalen Bedingungen wächst sie dann recht stark – man sollte das Tipi also nicht zu nah an der Grundstücksgrenze oder anderen größeren Bäumen und Büschen pflanzen. Sonst konkurrieren sie zu stark um Wasser und Nährstoffe.

Wie pflegt man ein Tipi langfristig?

Aus den gesetzten Weidenruden und -stangen wachsen neue Weidensprösslinge. Die kann man entweder schneiden oder wieder in das Tipi einflechten. Beim Schneiden darauf achten, dass sich niemand an den abstehenden Spitzen verletzen kann.

Soviel zum Tipi pflanzen. Von unseren Kindern wird es sehr gut angenommen und je nach Laune als Räuberhöhle, Versteck oder Picknickplatz genutzt. Gebt doch mal Bescheid, wie es bei euch geklappt hat.

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Vicky

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5 Kommentare
  1. Maike Beckurts sagt:
    12. Mai 2019 um 10:09 Uhr
    Sehr schöner, inspirierender Blog – die Fotos machen Lust und motivieren. Alles sehr liebevoll beschrieben und gestaltet. Gratuliere!!
    Antworten
    1. Vicky sagt:
      15. Mai 2019 um 8:01 Uhr
      Vielen lieben Dank!
      Antworten
  2. Christin sagt:
    17. Juni 2020 um 16:28 Uhr
    Schade für dieses Jahr habe ich den Zeitpunkt verpasst, aber im nächsten Jahr starte ich das Projekt Weidentipi auch bei uns. Danke für die coole Anleitung!
    Antworten
  3. Pascal sagt:
    7. März 2021 um 14:24 Uhr
    Hallo,
    würdest du mir die genaue Art der Weide nennen?
    Davon gibt es ja so einige in online Shops, welche sich mal mehr und mal weniger dafür eignen.

    Vielleicht ginge ja sogar der Link zur Bestellung, gerne auch per Mail.

    Lg
    Pascal

    Antworten
    1. Vicky sagt:
      28. April 2021 um 17:40 Uhr
      Hi Pascal,
      sorry, dein Kommentar ist von mir übersehen worden – deshalb erst jetzt die Antwort.
      Korb- bzw. Flechtweiden sind dafür besonders gut geeignet. Unter “Salix viminalis” solltest du fündig werden. Per Mail kommt gleich noch der Shop über den ich bestellt habe 🙂
      Liebe Grüße,
      Vicky
      Antworten

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